Man könnte denken, Therapie bedeutet einfach, auf einem bequemen Sessel zu sitzen, zu reden und sich danach besser zu fühlen. Aber die Realität ist, dass der Therapieraum voller schwieriger, komplexer und manchmal sogar schmerzhafter Momente ist sowohl für den Klienten als auch für den Therapeuten.
Zum Beispiel:
- Manchmal kann der Klient nicht frei sprechen. Nicht, weil er nicht will, sondern weil sein Geist ihn schützt. In der Psychologie nennt man das „Widerstand“. “resistance.”
- Manchmal fühlt der Therapeut, dass der Klient sich ihm gegenüber wie einer anderen Person verhält, zum Beispiel wie einem strengen Vater oder einer gleichgültigen Mutter. Das nennt man “Übertragung”.
- Manchmal möchte der Klient schnell besser werden, aber Psychotherapie ist keine Pille sie braucht Zeit, und das stellt eine große Herausforderung dar.
- Manchmal führen kulturelle, religiöse oder persönliche Unterschiede dazu, dass Äußerungen falsch verstanden werden. Der Therapeut muss sehr aufmerksam sein, um diese Lücken zu überbrücken.
Und am wichtigsten:
Wenn zwischen Therapeut und Klient kein echtes Vertrauen und keine wirkliche Verbindung entsteht, wirkt keine Technik. In der Psychologie nennt man das „therapeutische Allianz“ und es ist einer der wichtigsten Erfolgsfaktoren der Therapie.
Warum ist das wichtig?
Denn wenn Menschen verstehen, dass Therapie nicht nur Technik ist, sondern eine tiefe menschliche Beziehung, fällt es ihnen leichter, ihr zu vertrauen. Und wenn sie begreifen, dass die Herausforderungen im Therapieraum normal sind kein Zeichen des Scheiterns, sondern ein Teil des Prozesses gehen sie mit mehr Mut und Herz in die Therapie.
Therapie ist nicht immer einfach. Aber gerade diese Schwierigkeiten bringen einen näher zu sich selbst. Der Therapieraum kann ein Ort zum Weinen sein, ein Ort der Stille, ein Ort, um Dinge zu sagen, die man noch nie ausgesprochen hat. Am Ende ist er jedoch ein Ort, der den Startpunkt für ein neues Leben sein kann mit dir selbst, mit deinen Schmerzen und mit deiner Hoffnung.